Die historische Villa Metzler, ein prächtiges Juwel des 18. Jahrhunderts und Teil des Museumsufers in Frankfurt, erstrahlt nach einer umfassenden Dachsanierung in neuem Glanz. Exitecture übernahm bei diesem außergewöhnlichen Projekt, im Auftrag des Kulturamt der Stadt Frankfurt, die zentrale Rolle der Planung und Ausführungsüberwachung, um gemeinsam mit erfahrenen Handwerkern einen Beitrag zum Erhalt dieses bedeutenden kulturellen Erbes zu leisten.
Schieferkunst und denkmalgerechte Präzision
Im Mittelpunkt der Sanierung stand das historische Schieferdach der Villa. Die aufwendigen Arbeiten verlangten nicht nur technisches Know-how, sondern vor allem die Liebe zum Detail, die wahre Handwerkskunst auszeichnet. Jeder Schieferstein wurde sorgfältig geprüft, um das charakteristische Erscheinungsbild des Daches zu bewahren. Moderne Materialien wurden bewusst ausgeschlossen, um den Denkmalschutzauflagen gerecht zu werden und die Authentizität der Architektur zu erhalten.
Bild: Matthias Hohl
Nachbildung der Segmentbogen-Mansardgauben
Ein besonders Element der Sanierung war die detailgetreuen Nachbildung der vier Segmentbogen-Mansardgauben und kleinere Giebelgauben, die als markante Akzente des Dachaufbaus in aufwendiger Handarbeit neu gefertigt wurden. Die Gauben fügen sich sorgfältig in das bestehende Zeltdach ein, dessen Struktur konstruktiv saniert, jedoch in seiner historischen Form erhalten wurde. Das Zimmerhandwerk spielte bei der Dachkonstruktion eine zentrale Rolle, indem traditionelle Techniken mit Handwerkswissen und den statischen Anforderungen harmonisch kombiniert wurden. Die handwerkliche Einbindung der Gauben in die Schieferdeckung, ein Meisterwerk des traditionellen Dachdeckerhandwerks, trägt zur Wahrung der historischen Ästhetik bei und fügt sich perfekt in das Gesamtkonzept ein.
Erneuerung der Belvedere-Aussichtsplattform
Abgerundet wurde die Arbeit durch die Erneuerung der kleinen Belvedere-Aussichtsplattform, die einen einzigartigen Ausblick auf die Umgebung am Mainufer und zur Frankfurter Skyline bietet und das Dachensemble zu einem stilvollen Highlight macht. Mit der behutsamen Sanierung bleibt die Villa Metzler nicht nur ein architektonisches Denkmal, sondern dient als ein lebendiger Treffpunkt für Kultur und Gemeinschaft.
Schutz der Bausubstanz während der Sanierungsarbeiten
Während der gesamten Baumaßnahmen wurde das Gebäude durch ein aufwendiges Gerüstdach geschützt, um die Villa vor Witterungseinflüssen zu bewahren und die Arbeiten unter optimalen Bedingungen durchführen zu können. So blieb das empfindliche Innenleben der Villa unversehrt, während das Dach sorgfältig wiederhergestellt wurde. Jede Entscheidung, von der Wahl der Materialien bis hin zur Arbeitstechnik, wurde in enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden getroffen. Das Ziel war, nicht nur das äußere Erscheinungsbild zu bewahren, sondern auch die historische Substanz der Villa so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Die Bedeutung der Denkmalpflege
Die Sanierung der Villa Metzler ist ein Beispiel für den respektvollen Umgang mit historischen Gebäuden und zeigt, wie durch präzise Handwerkskunst und sorgfältige Planung Denkmalpflege erfolgreich betrieben werden kann. Sie verdeutlicht, dass Denkmalschutz und moderne Baukonzepte miteinander harmonieren können, um das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren.
Für Exitecture war dieses Projekt nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Herzensangelegenheit, die die Bedeutung und Schönheit historischer Architektur eindrucksvoll unterstreicht.
Als Teil des Museums Angewandte Kunst wird die Villa für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt und bietet elegante Räumlichkeiten wie den Weißen Saal sowie den Blauen und Grünen Salon. Diese historischen und modernen Design-Elemente schaffen eine besondere Atmosphäre für Konferenzen, Feierlichkeiten und Workshops und verbinden regelmäßig Kunst, Design und gesellschaftliche Themen.
Mit ihrem restaurierten Dach steht die Villa Metzler als Symbol für die Bewahrung Frankfurter Geschichte und fügt sich nahtlos in das lebendige Museumsufer ein.
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