Convis – Orientierung gestalten, Räume verbinden

Im Rahmen einer gestalterischen Überarbeitung mit Augenmaß wurde das Außenareal der gewerblich genutzten Liegenschaft Convis gezielt weiterentwickelt. Bestehende Strukturen und Qualitäten wurden erkannt, präzise ergänzt und in ihrer Wirkung gestärkt. In diesem Kontext entstand ein intuitives, architektonisch eingebettetes Wegeleitsystem, das Besucher sicher zu den jeweiligen Hauseingängen und ansässigen Unternehmen führt – und gleichzeitig die Identität des komplexen Gebäudeensembles sichtbar macht und räumlich neu ordnet.

Orientierung mit Konzept

Realisierung und Gestaltung erfolgten in bewährter interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Exitecture und dem Grafik- und Mediendesigner Peter Heinz von headquarter.net. Das Ergebnis ist ein präzise abgestimmtes Orientierungskonzept, das sich selbstverständlich in Architektur und Freiraum einfügt. Es macht die vier Bauteile – Vorderhaus, Lorchhaus, Gartenhaus und Würfelhaus – in ihrer Eigenständigkeit sichtbar, ohne das Ensemble zu fragmentieren.

Im Innenhof wurde eine ehemals brachliegende Brunnenanlage mit Wasserbassins zurückgebaut und durch klare Wege, Sichtachsen und funktionsgerechte Flächen ersetzt. Neue Sitzgelegenheiten, lineare Rasengitterplatten für Fahr- und Feuerwehrwege, eine strukturierte Bepflanzung sowie die Neuordnung der Stellplätze verbessern die Aufenthaltsqualität deutlich. Eine moderne, automatische Polleranlage ersetzt die frühere Schranke und regelt die Zufahrt kontrolliert.

Verbindung von Orientierung und Freiraumgestaltung
Das Wegeleitsystem ist eng mit der Gestaltung des Außenraums verknüpft. Zentrale Elemente sind liegende Betonquader, die als modulare Sockel die seitlich angebrachten Orientierungstelen tragen. Diese robusten Module übernehmen verschiedene Funktionen: Sie fungieren als Sitzbänke, Pflanzwannen und Begrenzungselemente entlang der Feuerwehrflächen – und gliedern den Hof mit zurückhaltender Klarheit, ohne visuelle Barrieren zu schaffen.

Als wiederkehrende Gestaltungselemente verbinden sie das grafische Leitsystem funktional und visuell mit dem Freiraum. So entsteht eine ruhige, strukturierte Gesamtgestaltung, die Orientierung und Aufenthaltsqualität auf intelligente Weise vereint.

Gestaltungsprinzipien des Leitsystems

Das Leitsystem bei Convis setzt auf klare Strukturen und hohe gestalterische Qualität. Im Zentrum stehen präzise platzierte, vertikal ausgerichtete Stelen, die durch Farbkennungen, Richtungspfeile und Typografie sowohl aus der Nähe als auch aus der Distanz intuitive Orientierung ermöglichen. Bereits bei der Zufahrt vermitteln ihre Anordnung und Anzahl Übersicht und räumliche Ordnung – ein Vorteil für jeden Standort mit hoher Besucherfrequenz.

Jedes Gebäude des Ensembles – Vorderhaus, Lorchhaus, Gartenhaus und Würfelhaus – ist eindeutig zugeordnet und klar gekennzeichnet. Die Unternehmen sind auf den Stelen in serifenloser, logo-freier Typografie gelistet – sachlich, neutral und gut lesbar. Eine zentrale Übersichtstele mit Sitzbank- und Anfahrschutzfunktion ergänzt das System, ebenso eine zusätzliche Stele zur Steuerung der Zufahrtsregelung per Ampelfunktion. LED-Streifen machen die Farbzuordnung auch bei Dunkelheit sichtbar – für eine sichere, rund um die Uhr nutzbare Besucherführung.

Im Innenbereich setzen Orientierungsschilder in den Lobbies das grafische Prinzip der Außenstelen konsequent fort. Sie zeigen die Mieter nach Etagen gegliedert und sorgen für eine durchgängige, verständliche Wegweisung – vom Hof bis ins Zielgeschoss. Das System verbindet architektonische Präzision mit klarer Kommunikation und steigert so nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern auch die Wertigkeit und Attraktivität der Immobilie.

Ein durchgängiges, vielschichtiges System

Was das Leitsystem bei Convis besonders macht, ist seine vielschichtige Klarheit: Es verbindet grafische Orientierung, Materialität, Licht und Freiraumgestaltung zu einer zurückhaltenden, aber räumlich wirkungsvollen Einheit. Jedes Detail – von der Codierung über die modulare Betonarchitektur bis zur Lichtführung – ist durchdacht und auf Langlebigkeit angelegt. So entsteht ein System, das nicht nur funktional überzeugt, sondern auch räumliche Qualität schafft.

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