Sanierung des Museumsbaus von Richard Meier
Der 1985 nach Plänen des berühmten amerikanischen Architekten Richard Meier errichtete Museumsbau in Frankfurt Sachsenhausen wurde 2010 bis 2014 von exitecture architekten saniert und wird seither in allen architektonischen Fragen betreut.
Das Museum Angewandte Kunst war das erste Museum, das der berühmte Architekt in Europa gebaut hat. Es ist bis heute eines der wichtigsten Bauwerke Richard Meiers aus den 1980er Jahren und prägte die Architektur in Europa und USA nachhaltig.
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Puristisches Design Meiers kombiniert Geometrie und Flusslauf
Ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Entwurfs von Meier in den 1980ern war die Integration der Proportionen der klassizistischen Villa Metzler in das Gesamtkonzept und der schonende Umgang mit dem Baumbestand des Parks. Der klare, weiße Entwurf entstammt der puristischen Syntax von Le Corbusier und geht von zwei bestehenden Geometrien aus,
die auf dem Gelände vorzufinden sind: dem von der Villa Metzler gebildeten Kubus und dem leicht schiefen Winkel zwischen dem Museumsgelände und dem Flussufer des Mains. Aus diesen Ursprüngen schaffte Meier ein subtiles und komplexes Gebäude, das aus verschobenen Rastern, übereinanderliegenden Ebenen, umgekehrten Kurven und Rampen besteht. Die drei miteinander verbundenen weißen Kuben des Neubaus sind den Proportionen der Villa Metzler nachempfunden. Die Wege zwischen den Ausstellungsräumen hat Meier bewusst schräg angeordnet, um Museumsbesuchern zu verdeutlichen, sich „im Übergang“ zu befinden. Das Museum Angewandte Kunst ist damit ein lohnendes Beispiel für Architekten, die sich für Museumsdesign oder allgemeiner für Meiers Strategien der architektonischen Komposition interessieren.
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Umfassende Sanierung stellt Transparenz wieder
Für das Museum Angewandte Kunst wurde 2010 eine umfangreiche Sanierung innen und außen notwendig. Die äußere Sanierung umfasste die Überarbeitung und teilweise Erneuerung der Fassade, Abdichtungsarbeiten der Flachdächer und in den Tiefhöfen sowie die Überarbeitung der Außenbeläge. Ausgangspunkt der Innensanierung war der Grundsatz, den Originalzustand des Bauwerks wieder her zu stellen. In Absprache mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt wurde die Innensanierung in nur sieben Monaten für Planung und Bauzeit bei laufendem Museumsbetrieb abgeschlossen. Gemeinsam mit dem Architekten Thibaut de Ruyter wurde eine flexible Raum-in-Raum-Architektur entwickelt,
Für das Museum Angewandte Kunst wurde 2010 eine umfangreiche Sanierung innen und außen notwendig. Die äußere Sanierung umfasste die Überarbeitung und teilweise Erneuerung der Fassade, Abdichtungsarbeiten der Flachdächer und in den Tiefhöfen sowie die Überarbeitung der Außenbeläge. Ausgangspunkt der Innensanierung war der Grundsatz, den Originalzustand des Bauwerks wieder her zu stellen. In Absprache mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt wurde die Innensanierung in nur sieben Monaten für Planung und Bauzeit bei laufendem Museumsbetrieb abgeschlossen. Gemeinsam mit dem Architekten Thibaut de Ruyter wurde eine flexible Raum-in-Raum-Architektur entwickelt, um Ausstellungsobjekten angemessenen Lichtschutz zu gewähren. In den Vorjahren waren die Ausstellungsflächen durch Verbauungen verstellt, ganze Fenster- und Terrassenfronten zum Schutz der Kunstobjekte geschlossen und der Orientierung dienende Sichtachsen verblendet worden. Im Zuge der Sanierung wurden sämtliche Verbauungen entfernt, Sichtachsen und Ausblicke wieder geöffnet und die prägende Transparenz des Gebäudes wiederhergestellt. Dies ermöglicht Museumsbesuchern heute die von Richard Meier geplante Orientierung im Baukörper und im umgebenden Gelände.
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Bistro und Foyer werten Museumsbesuch auf
Die zurückgewonnenen Flächen ermöglichten die Einrichtung eines Bistros für Museumsbesucher, die den Abschluss ihres Besuchs mit Kaffee und Kuchen genießen möchten. Bei der Einrichtung des Bistros wurde darauf geachtet, die architektonische Komposition Meiers beizubehalten und dennoch den Gästen einen Zugang nach auf den Außenbalkon zu ermöglichen. Im Eingangsbereich wurde das Foyer durch die Einrichtung eines Museumsshops aufgewertet und realisiert heute eine Willkommenskultur.
Neugestaltung der Bibliothek
Die Bibliothek im Verwaltungsbereich, die auch Studierenden der Architektur, des Designs und des Kunsthandwerks zur Verfügung steht, wurde neugestaltet. Im Lesebereich der Bibliothek wurden zwei zusätzliche Büros für Kuratoriumsmitglieder und mehrere Arbeitsplätze geschaffen. Die beiden Büros wurden mit transparenten Raumabschlüssen eingefügt, die Elemente der Bibliotheksmöblierung wiederaufnehmen um den ursprüngliche Bibliotheksraum weiterhin erfahrbar zu machen.
Kunde
Kategorie
Bruttogrundfläche: 12.500 m²
Nettogrundfläche: 2.500 m² Brutto
Rauminhalt: 65.000 m³
Projektkosten: rund 6,5 Mio.
Architektur
Sanierung:
exitecture architekten, Frankfurt am Main
Jahr
Team
Durch Glaswände bewahrt der zusätzliche Raum in der Bibliothek den ursprünglichen Raumeindruck.
Die von exitecture entworfenen Schrank-/Türmodule imitieren die vorhandenen Bibliotheksregale und bieten Stauraum für die zusätzlichen Büros.
Die Bistroküche ist mit pflegeleichten Oberflächen optimiert.
Wandhohe Durchbrüche trennen den Bistrobereich optisch ab.
Um die Architektur Meiers zu bewahren, wurden zusätzliche Elemente mit hoher Transparenz gewählt.
Um die klimatischen Bedingungen der Ausstellung zu sichern, wurde der Übergang zum Außenbereich mit einem Windfang ergänzt.